Samstag, 11. Februar 2017

Wer steckt hinter Fräulein Otten?

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am 6.2. 2017 bin ich 40 Jahre alt geworden und so kam mir die Idee etwas über mich zu schreiben. Wer steckt hinter Fräulein Otten? Was ist meine Motivation für diesen Blog und was sind meine Interessen und meine Leidenschaften?
Wer steckt hinter Fräulein Otten?
Geboren bin ich als Stephanie Otten, daher also der Name Otten, in Springs Südafrika. Sicher fragt ihr Euch wieso Südafrika? Das liegt daran, dass mein Papa Südafrikaner ist und meine Mutter in den 70ern aus der Eifel nach Südafrika ausgewandert ist. Meine Eltern haben sich dort kennengelernt.
Die ersten Jahre haben wir im Ausland gelebt. Zuerst in Südafrika und später noch in England. Als ich 5 Jahre alt war, sind wir nach Deutschland in die Nähe von Heilbronn gezogen, wo meine Eltern bis heute leben.
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In Südafrika an meiner Taufe mit meinem Bruder Gregory, der jungen Tante Michelle und unserer Nanny Aida.
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In unsere Einfahrt in England in der Stadt Barrowford.
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Schon als Kind habe ich gern gebastelt und genäht. Charakterlich war ich eher ein eigenwilliges und störrisches Kind. Gleichzeitig war ich auch mit viel Phantasie gesegnet. Gruppen und Cliquen lagen mir nicht. Ich war ein Einzelgänger, was sich bis heute nicht geändert hat. Als Jugendliche war ich ein idealistischer Mensch. Meine großen Vorbilder waren und sind noch heute Persönlichkeiten, wie Martin Luther King, Nelsen Mandela und Joseph Beuys.
Auch die Künstlerbewegungen der Zeit um 1900 bis 1930 haben es mir schon früh angetan. Ich wollte alles über die Bloomsbury Group, die Lebensreform, die Wiener Werkstätte und das Bauhaus wissen. Fasziniert war und bin ich von Persönlichkeiten wie Vanessa Bell, Virgina Woolf, Dora Carrington, Isadora Duncan, Hedwig Bollhagen, Peggy Guggenheim und noch vielen mehr. Hinzu gekommen ist im Laufe der letzten Jahre Rudolf Steiner und die Anthroposophie, deren Entstehung interessanterweise auch in diese Zeit fällt.
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In meiner ersten eigenen Küche
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Generell war ich ein Spätzünder. Lange Zeit wusste ich nicht, was ich beruflich machen sollte. So kam es, dass ich z.B. über 1 Jahr nur gekellnert habe. Rückblickend habe ich damals voll und ganz für den Augenblick gelebt, ohne nachzudenken, ob es sinnvoll ist oder nicht. Diese große Ungezwungenheit wünsche ich jedem Jugendlichen in seiner Findungsphase. Ich hoffe, dass ich in ein paar Jahren, wenn meine Kinder soweit sind, es noch genauso sehe. Als ich dann zwanzig wurde, kam eine Freundin auf mich zu und fragte, ob Modedesign nicht was für mich wäre. In diesem Augenblick hat es bei mir Klick gemacht. Diesen Moment werde ich nie vergessen. Echt klasse! Jetzt musste ich es nur noch meinen Eltern beibringen und ich dachte, sie erklären mich für vollkommen verrückt. Aber sie waren von der Idee begeistert und meinten, dass dies zu mir passen würde. Von da an wurde aus der mittelmäßigen Schülerin eine sehr gute. Dieses große Engagement kannte ich bis zu diesem Zeitpunkt nicht. Ich wollte von da an immer gut sein, indem was ich mache und so ist es bis heute geblieben.
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Bei den oberen sieben Bildern handelt es sich um Arbeiten aus dem Studium. Die Kleidung habe ich damals entworfen, genäht und selbst gemodelt.
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Nach dem Modedesignstudium hatte ich das Glück ein Praktikum bei Hugo Boss machen zu können und anschließend übernommen zu werden. Zuerst war ich Teamassistentin der Fashion PR und später habe ich die Marke HUGO betreut. Diese Jahre waren ungemein spannend und alle, die den Film der Teufel trägt Prada kennen, können sich vorstellen wie mein Alltag war. Ich habe nationale und internationale Persönlichkeiten kennengelernt sowie Fashionshows, Dinners, Interviews und Shootings der absoluten Extraklasse mitorganisiert. Ich möchte diese Zeit nicht missen. Nach Hugo Boss habe ich bei Talbot Runhof gearbeitet und war mitten in der „Bussi Bussi“ Gesellschaft von München angekommen.
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Aber ich bin nicht in diese Welt hineingeboren worden und war auch nie traurig darüber. Ich stamme aus der gutsituierten Mittelschicht. Mein Papa ist Direktor einer internationalen Firma und meine Mama hatte 20 Jahre lang einen Bioladen. Das prägt mich. Nach der anfänglichen Begeisterung für die Glamourwelt entstand eine Leere und ich fing an die Dinge zu hinterfragen. Oft zu oberflächig waren die Themen. Eine Freundin, die bei der ELLE arbeitet, hat einmal über die Modewelt gesagt: „Am liebsten feiern wir uns selbst!“. Und so ist es auch.
Anfänglich wollte ich nur eine Auszeit haben und bin ich schwanger geworden. Danach war für mich klar, halb Mama halb Fashiondame fühlt sich nicht richtig an. Hinzu kam, dass meinem Mann ein toller Job in der Pfalz angeboten wurde. Da Landau nicht das Mode Mekka ist, wurde es anfänglich zum Fluch und später zum Segen. In der Schwangerschaft habe ich mich immer mehr mit dem einfachen Leben beschäftigt. Die Anthroposophie sowie die Waldorfpädagogik kannte ich bereits aus Kindertagen. Für mich war sehr schnell klar, dass ich so auch meine eigenen Kinder erziehen wollte.
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Als Oskar dann ein Jahr alt war, drängte sich immer mehr die Frage auf, was ich beruflich in der Pfalz machen kann. Ich stand nicht im Zwang unbedingt arbeiten gehen zu müssen und so entstanden die Dinge behutsam. Erst fing ich mit meinem Blog an, dann kamen die Kurse und schließlich der Dawanda Shop hinzu. Ich weiß noch gut, dass die VHS sich nicht sicher war, ob die Leute wirklich Interesse an Nähkurse haben. Später lachten wir darüber, da meine Kurse immer direkt ausgebucht waren. Der ganze do-it-yourself Bereich ist in den letzten Jahren ungemein gewachsen. Ähnlich wie es mir ging, geht es inzwischen vielen Leuten. Der Versuch Dinge selber zu machen, macht einfach glücklich.
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Vor gut 1,5 Jahren sind wir, wieder berufsbedingt durch meinen Mann, an den Bodensee gezogen. Zwischen zwanzig und dreißig bin ich viel umgezogen und fand es damals immer spannend neue Leute und Gegenden kennenzulernen. Mit Kindern ist dies nicht mehr so. Wir mussten uns hier erst wieder ein Netzwerk aufbauen. Auch das gute Wetter der Pfalz sowie die Gemütlichkeit der Pfälzer fehlen uns doch immer wieder sehr. Aber dafür gibt es hier andere Vorteile. Dankbar sind wir vor allem über die tolle Waldorfschule, die wir so in der Pfalz nicht gehabt hätten. Der ganze Bodenseeraum ist in dieser Richtung sehr gewachsen und man begegnet hier sehr vielen interessanten, aber auch sehr liebevollen Menschen. Wir fühlen uns inzwischen sehr wohl in Stockach. Infrastrukturmäßig liegt es super, da wir schnell in Konstanz, Überlingen, Radolfzell aber auch in Tuttlingen, wo meine Schwiegereltern leben, sind. Nicht zu vergessen sind wir in wenigen Minuten am See.
Die ländliche Region erdet uns sehr. Wir erleben die Natur im Wechsel der Jahreszeit viel intensiver und darüber hinaus kann ich mich mehr auf meine Arbeit konzentrieren. Was als kreativer Mensch, wenn man sehr städtisch wohnt, nicht immer einfach ist. Ich genieße es morgens, wenn die Kinder in Kita und Schule sind, ungestört in meinem kleinen Atelier arbeiten zu können. Seit einem halben Jahr wohnen wir in unserem sanierten Haus aus den 30er Jahren. Die Bauphase war alles andere als einfach, aber dadurch fühlen wir uns umso mehr mit unserem Haus verbunden und vor allem fühlen wir uns sehr wohl hier.
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Wie man auf dem Bild sieht habe ich mehrere Nähmaschinen. Zu meiner Bernina Virtuosa habe ich ein inniges Verhähltnis Smile
Idee meines Blogs:
Bei meinem Blog geht es darum Leser dazu anzuregen selbst kreativ zu werden. Ich versuche kontroverse Themen, wie Kindererziehung, Pädagogik, Ernährung, alternatives Leben usw. zu vermeiden. Dies sind zwar alles Themen, die mich sehr interessieren und jeder der meinen Blog verfolgt, spürt dies auch, aber es wird eben nicht thematisiert. Erstens liegt es einfach daran, dass ich nur eine begrenzte Zeit im Netz sein will und dies sonst schnell ins Uferlose laufen kann. Zweitens geht es nicht darum anderen etwas vorzuschreiben, sondern darum Anregungen zu geben ohne bewertend zu sein.
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Meine Leidenschaft:
Ich hege eine große Leidenschaft für alles typisch Britische und kann nicht erklären warum. Vielleicht liegt es an den Jahren, in denen meine Familie mit mir in England gelebt hat. Vor allem liebe ich englische Gärten. Dort steht immer die Pflanze im Vordergrund. Dies liebe ich sehr! Darüber hinaus bin ich schon seit Jugendtagen ein großer Agatha Christie Fan. Ich liebe ihre Figuren, die ich auch schon in Form von Geschichtskissen verewigt habe.
Mehr dazu könnt ihr bei meinem Pinterest Order „ Dinge die ich Liebe“ sehen.
Wer mag kann auf YouTube mein Portrait, welches der SWR gemacht hat, anschauen.
Zum Schluss:
Diese Zeilen zu schreiben hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich hoffe Euch hat es Freude gemacht mehr von mir zu erfahren und freue mich auf eine weitere schöne gemeinsame Zeit!
Eure Fräulein Otten
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