Sonntag, 12. Juli 2020

Kräuterernte an Johanni


Am 24. Juni ist der Johannistag, oft auch Johanni genannt. In heidnischer Tradition wird die Sommersonnwende und in christlicher Tradition die Geburt Johannes des Täufers gefeiert. In einigen Regionen werden darum große Johannifeuer abgebrannt.
Der Johannistag gilt in der Landwirtschaft, ebenso wie der Siebenschläfer oder die Eisheiligen, als ein so genannter "Lostag". Das Wetter an diesen Tagen gibt traditionell Aufschluss über den Witterungsverlauf für die kommende Erntezeit. Aus solchen mehr oder minder zuverlässigen Vorhersagen entwickelten sich zahlreiche mehr oder weniger verlässliche Bauernregeln. Kalendarisch folgt der Johannistag dicht auf die Sommersonnwende, die am 21. Juni stattfindet. Er markiert das Ende der Schafskälte und läutet die Erntezeit ein. Außerdem werden ab dem 24. Juni die Tage wieder kürzer. Spruch: "Wenn Johannes ist geboren gehen die langen Tag verloren, denn ab der Zeit von St. Johann, da läuft die Sonn' winteran”.

Einige um den 24. Juni herum blühende oder reifende Pflanzen wie das Johanniskraut und die Johannisbeere wurden nach diesem Tag benannt. In der naturnahen Landwirtschaft gilt der Johannistag als spätester Termin für die Heuernte. Die als segensreich geltende Asche der Johannifeuer wird auf den Feldern verstreut. Auch in der Heilkunde spielt der Johannistag eine wichtige Rolle: An ihm wurden von den Kräuterfrauen, den so genannten Johannisweiblein, die Heilpflanzen und Kräuter für die Hausapotheke gesammelt.
Textquelle ist “Mein schöner Garten”.
Mehr zu Schnitt und Ernte findet Ihr auch hier.

Dieses Jahr habe ich an Johanni Kräuter gesammelt. Dazu durfte ich auf die wunderschönen Kräuterfelder der lieben Eva-Maria von Herba Solaris gehen. Ich habe unter anderem Kräuter für meine Räucherbündel geerntet. Worüber viele Kunden sich gefreut haben. Wir waren seit Februar ausverkauft und ich hätte nicht gedacht, dass sie so beliebt sind. Zum Thema Räuchern habe ich hier einen Beitrag geschrieben.

Für uns selber habe ich Johanneskrautöl angesetzt. Dabei bin ich folgendermaßen vorgegangen.

Für ein Glas Johanniskrautöl benötigst du:
  • 50 g frische Blüten
  • 200 ml Pflanzenöl in Bio-Qualität. Geeignet sind Olivenöl, Sesamöl oder Sonnenblumenöl.
  • 1 Einmachglas mit Schraubdeckel, z.B. ein Marmeladenglas

So stellst du das Johanniskrautöl her:
  1. Bereite das Einmachglas vor, indem du es auskochst und so Keime entfernst.
  2. Zupfe die frischen Blüten von den Stängeln.
  3. Fülle das Glas zu einem Viertel mit den Blüten. 
  4. Fülle jetzt das Glas mit dem Öl auf. 
  5. Verschließe das Glas und stelle es an einen warmen, sonnigen Platz.
  6. Jetzt muss die Mischung etwa sechs Wochen ziehen. Das Glas immer wieder schütteln. Nach und nach sollte sich das Öl rot verfärben.
  7. Jetzt kannst du das Johanniskrautöl durch ein sauberes Tuch abseihen und so Blütenreste aussieben.
Das so gewonnene Öl hält bis zu einem Jahr. Das Johanniskrautöl ist für verletzte Haut ein natürliches Heilöl, das Schmerzen lindern kann.


Das Johannifeuer haben wir dieses Jahr, statt wie üblich mit der Waldorfschule, bei Freunden im Schwarzwald gefeiert. Auch im kleinen Rahmen war es ein wunderschöner Tag!

Related Posts with Thumbnails