Unser Oskar hatte die letzten zwei Wochen Bau-Epoche.
Dies ist typisch für die dritte Klasse an der Waldorfschule. Diese ganz besondere Epoche ist geprägt durch die Handwerker- und Urberufe-Epoche, den Feldbau vom Korn zum Brot und den Hausbau unter Mithilfe der Eltern. Daneben sind auch das Erzählen der Schöpfungsgeschichte, der Beginn der Sprachlehre, das schriftliche Rechnen und das Umrechnen von Maßen und Gewichten Teil dieser Epoche.
Wer mehr dazu erfahren möchte siehe Link.
In diesen zwei Bauwochen habe ich die Kinder mit dem Fotoapparat begleitet. Dies hat mir sehr viel Spaß gemacht. Alle Kinder so intensiv erleben zu dürfen und vor allem zu sehen, wie aus den “kleinen Kindern” jetzt Persönlichkeiten werden.
Bei den Fotos war es mir wichtig die Kinder in ihrer Tätigkeit zu begleiten und die Materialien mit denen sie arbeiten zu fotografieren.
Anbei eine Bilderauswahl der verschiedenen Arbeiten und dabei eingesetzter Materialien. Angefangen beim Wollefärben und Handspinnen.
Die gelbe Färbung im oberen Topf ist aus Birkenblätter.
Hier eine Färbung aus Brennnessel.
Aus der Rollwolle spinnen die Kinder von Hand Wolle.
Sehr imposant ist dieser riesige Färbetopf der mit Holz eingeheizt wird.
Und hier ein paar Endprodukte aus den Färbevorgängen.
Auch das Brotbacken und das Zubereiten des täglichen Frühstück war Teil dieser zwei Wochen.
Auch Köstlichkeiten wie selbstgemachte Limo und frisches Gemüse und Obst haben unsere Kinder gemeinsam mit der Hilfe von Eltern und Lehrern zubereitet.
Ein Highlight für die meisten Kinder ist sicher das Schmieden gewesen. Die Kinder durften sich ein Messer schmieden. Für mich war es sehr schön anzuschauen, wie stolz die Kinder im Anschluss über ihr selbst geschmiedetes Messer waren.
Mit Hilfe einer Linse und der Einstrahlung von Sonnenlicht Feuer für den Schmiedeofen zu machen, fanden die Kinder sehr spannend.
Schmieden, Brotbacken und Färben wird jedes Jahr gemacht. Jedes Jahr gibt es immer ein Projekt, welches sich die Klasse selbst überlegt. Wir haben dieses Jahr eine Erweiterung des Schafstalles für die vorhandenen Schulschafe gebaut.
Die Grundkonstruktion ist aus Holz und im Anschluss wurden die Wände aus unterschiedlichen Materialien wie Lehm, Backsteinen, Holz und Wackersteinen gefüllt.
Ein Projekt was über diese zwei Wochen hinausgehen ist, dass jedes Kind ein eignes kleines Modellhaus baut. Das Kind selber darf entscheiden aus welchen Materialien es dies bauen möchte. Und es ist sehr spannend anzuschauen wie die Kinder dies umsetzen.
Ich hoffe auch Ihr konntet einen kleinen Einblick über diese wunderbare Epoche gewinnen.
Herzlichst
Eure
Fräulein Otten